Los gehts in Brest. Mit voller Kraft voraus in Richtung Süden. Quer durch die Biskaya.
Schweres Wetter angesagt.
Letzte Meldung per Satelitentelefon um 18.00 Uhr: „25-35 Knoten Wind aus NW, 6.5-7.5 Knoten Speed, Besegelung: kleine Genua ohne Großsegel, Crew noch wohlauf.“
Doch die Antarescrew lässt sich nicht unterkriegen. Die Biskaya ist überstanden und La Coruña ist schon fast in Sicht.
SY Antares nun nahe des berüchtigten Kap Finisterre. Im Schutzkreis der Küstenbefestigungen. Wind und Wasser fair. Temperaturen dem Naturell der Mannschaft gemäß, jedoch nicht dem der Jahreszeit und der Spanier. Sprich: frisch.
Es geht weiter gen Süden, da soll es ein Bilderbuchdorf von Fischern geben, wo wir ein Stelldichein mit der Antares arrangieren wollen.
Wo wir sind, ist vorn!
Weiter gehts. Die Antares pflügt wieder mit Maximalenergie durch die Ozeane.
Tagesziel auf unserem Weg ist heute das Kleinod von Fischerdorf namens Combarro.
Dessen Besonderheit sind gestelzte Familiengrüfte vor der eigenen Behausung. Nach spannungsgeladener Nachtansteuerung verkauen wir dort die Brotzeit. Wohl eher ein Mitternachtsbuffet. Olé!
Ankunft im gelobten Land. Tief in portugiesisches Territorium vorgedrungen. Dem Land, wo Portwein und Pasteles fließen.
Ein weiterer Höhepunkt an diesem Tag war ein Badestop in einer vorzüglichen Ankerbucht.
Dort auch Bäuche vollgeschlagen. Mit allen Schikanen.
Tagesausklang mit allem, was portugiesische Küche zu bieten hat. Dazu tröpfelt lieblichste Fadomelodie in unsere Ohren.
Madeirawein ist so wie das Blut der Erde, schenk noch mal ein…!
Unser stolzes Schiff im Banne der Metropole der Nordportugiesen. Sowie der spektakulären Brücken.
Bis zum Mitternachtsableger ist noch etwas Zeit, welche sich die Mannschaft mit den einschlägigen Angeboten eines Hafenviertels vertreibt.
Vollmatrose ohé!
Unaufhaltsam geht es weiter auf dem maritimen Pfad nach Süden. Traumhafte Fischerdörfer entrollen sich vor uns wie von einer Perlenkette. Hin und wieder wählen wir eine solche Perle aus, wie Nazaré.
Mit einem Speiseopfer bitten wir um günstige Winde.
Mission erfolgreich ausgeführt: Antares nach Durchqueren des Brückenwunders fest in Lissabon.
Mannschaft vollzählig zum Abschlussappell angetreten. Ohne Blessuren, voller Erlebnisse, einige blaue Flecke nicht ausgeschlossen. Der Tribut an den Atlantik halt.
Nach zu viel biskayischem Wind und den Flauten der letzten Tage heut mal wieder alles ausbalanciert und schönes Segeln den mächtigen Tejo hinauf, dessen Gegenstrom wir spielend überspielten.
Sonntag wird ein neues Kapitel im Logbuch der Antares aufgeschlagen.
Hooray and up she rises!